Gastbloggerin mel #2: Immer diese Ängste..
vom leben in der vergangenheit, der angst vor der zukunft und dem
versuch die gegenwart zu meistern
gestern um die zeit hab ich...
vorige woche um die zeit war ich gerade...
vor zwei wochen waren wir gerade…
und so weiter und so fort.
kennt ihr diese gedanken? diesen versuch
vergangenes festzuhalten? zwanghaft und verkrampft immer wieder diese schon
erlebten momente heraufzubeschwören?
wenn ja wisst ihr was ich meine, wenn
nicht werde ich versuchen es euch zu erklären. vielleicht gelingt mir das,
vielleicht auch nicht, das müsst am ende ihr entscheiden.
ich möchte jetzt nicht behaupten ich wäre
übertrieben optimistisch aber ich bin auch nicht pessimistisch, auch wenn mir
nahe stehende personen immer wieder behaupten, ich sei extrem negativ
eingestellt.
ich befinde mich seit zwei jahren in einer
festen beziehung. der start unserer beziehung war sicher nicht optimal, da sich
kurz nach unserem entschluss eine beziehung einzugehen, ein tragischer
todesfall ereignet hat, der mich und einige andere ziemlich aus der bahn
geworfen hat.
aber trotzdem bin ich überaus glücklich
diesen mann kennen gelernt zu haben.
er ist ein wunderbarer mensch, wahnsinnig
süß, sehr um mich bemüht, ich kann mich immer auf ihn verlassen und er versucht
immer für mich da zu sein und mir zu helfen. er versichert mir auch
regelmäßig, dass er mich über alles liebt und das ich das allerwichtigste in
seinem leben bin.
und im grunde weiß ich das auch. nur
irgendwo sitzt da immer so ein kleines böses wesen, dass zweifel in mir streut
und diese zu füttern versucht:
ich habe angst davor ihn zu verlieren.
angst davor das ich ihn irgendwann nicht mehr glücklich mache. angst davor das
ich ihm nicht mehr genügen werde. angst das er mich nicht mehr attraktiv finden
wird. angst das es kein wir mehr geben könnte.
ich denke dieses wesen ist die angst in zu
verlieren. verlustängste nennt man so etwas wurde mir gesagt.
unbegründete ängste wenn man mich in einer
normalen situation fragt. aber angst ist ein phänomen das nicht nach dem
richtigen zeitpunkt fragt. sie kommt dann wenn es ihr passt. und meist ist das
für mich sehr unpassend und verkompliziert unsere beziehung noch ein wenig
zusätzlich.
sonst wär’s ja langweilig.
da wären wir also wieder am anfang. der
vergangenheit. beziehungsweise dem festhalte ebendieser um der angst ein
schnippchen zu schlagen. nur manchmal bin ich mir nicht sicher ob ich der angst
damit nicht einen gefallen tue!
durch das zwanghafte festhalten von
vergangenen momenten, dem versuch in ebendiesen weiterzuleben und sie aufrecht
zu erhalten um nicht an die zukunft denken zu müssen oder mich all den
problemen in der gegenwart stellen zu müssen. ob ich ihr damit nicht nahrung
bereitstelle.
doch dieses flüchten vor der gegenwart
hält auch schwierigkeiten bereit. ich kann das leben nicht in vollen zügen
genießen da ich in gedanken meist woanders bin, und das macht es schwierig neue
schöne momente zu erleben, die beweisen würden das die zukunft nicht nur
schlechtes bringt, wofür es sich durchaus lohnt zu leben.
momentan gibt es nur wenige augenblicke,
in denen ich mich der gegenwart stelle, die angst vor der zukunft auf „pause“
steht und die ich voll auskoste: die momente mit meinen allerliebsten.
in diesen wenigen augenblicken sind die
ängste wie weggeblasen und ich existiere im hier und jetzt, aber sie vergehen
leider immer wieder viel zu schnell. und deswegen muss ich lernen aktiv in der
gegenwart zu leben. mich auf neues einzulasssen. neue momente einfangen um sie
in meine erinnerungssammlung einfließen zu lassen.
ich werde meine angst besiegen müssen, um
mich nicht mehr immer in die gedanken zu flüchten, was eine flucht vor der
zukunft ist. eine ausweglose. denn sie kommt sowieso. nur das ich mir durch
dieses flüchten die schönen seiten der gegenwart selbst verwehre.
ich muss leben und jeden moment des lebens
in vollen zügen genießen als wäre es der letzte.
denn dann habe ich die angst besiegt und
werde nicht mehr angstvoll in die zukunft blicken, sondern werde sie mit
fragend ansehen und herausfinden was sie mir noch zu bieten hat.
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